Pflegeplanung : Kommunizieren können

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Tomek86MH
Beiträge: 217
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Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Tomek86MH »

Sind die Formulierungen gut? Was kann ich besser machen ? Was soll ich weg lassen? Könnt ihr mich verbessern?

Problem:
1.

P : kann HG nicht selbst einsetzen
E: wegen situativer Desorientiertheit.
S: kann ohne HG nicht kommunizieren / hören, versteht nur kurze, einfache Sätze.

R:
• versteht ab und zu Gestik
• akzeptiert Hörgerät


Ziel

• Hörfähigkeit ist verbessert
• Trägt Hörgerät
• Fühlt sich verstanden
• kann ihre Umwelt akustisch wahrnehmen
• kann Gesagtes akustisch wahrnehmen


Maßnahme:

• PP setz morg. Das HG ein. in Schlafzeiten -->. Aus.
• PFK kontrolliert im FD & SD die Funktionstüchtigkeit des Hörgerätes
Ggf. Batterienwechsel u. Säuberung bei Bedarf.
• Langsames /lautes und deutliches Sprechen
• Berührung bei Ansprache ( an der Schulter)
• Andere Bew. darauf aufmerksam machen, damit sie akzeptiert wird bei den anderen.




Problem
2.

P: Fr. sieht ihre Umgebung und die Menschen nicht gut und fühlt sich unwohl dabei
E: das sie wegen ihrer Sehschwäche
S: schlecht sieht

R: akzeptiert Brille



Ziel

• sieht besser
• fühlt sich wohl
• trägt ihre Brille
• Fr. nimmt Umgebung sicher und ausreichend wahr


Maßnahme

• Fr. mit der Umgebung vertraut machen. ( Erklären wo sie ist, da sie Dement ist)
• Pk achtet im FD u. SD darauf das Bew. ihre Brille trägt
• Pk weißt sie auf die Notwendigkeit der Sehhilfe hin.
• Pk säubert die Brille im FD und bei Bedarf.




Problem3.

P: Fr. ist zeitlich, örtlich, persönlich und situativ desorientiert.
E: aufgrund ihrer kognetiver Eingeschränkung
S: zeigt sie Unruhe durch zittern

R: lächelt bei Kontaktaufnahme und scherzt gerne mit PK. ( streckt Zunge raus und lacht)


Ziel

• Fühlt sich integriert
• Sicher
• Handelt weiterhin sekundenweise situationsgerecht.
• Ahmt weiter nach

Maßnahme

• großen Tagesabreißkalender aufhängen
• Hinweise auf Wochentag/Uhrzeit geben.
• Große Uhr aufhängen
• Die Natur betrachten lassen
• Dekorationen aufhängen
• Infos durch Fernsehen.
• Pk bietet täglich die Teilnahme an sozialer Betreuung z.B. Bastelgruppe an.
• Alltagssituationen werden ähnlich gestaltet ( gleiche Reihenfolge z.B. bei GP)




Problem4.

P: Bewohnerin äußert verbal ihre Wünsche nicht
E: aufgrund kognitiver Einschränkung
S: spricht Fr. nicht oder nur paar Wörter.

R: kann mit dem Kopf nicken und ab und zu ein paar Worte sprechen z.B. Ja / nein.



Ziel

• Bew. fühlt sich wohl


Maßnahme

• Bewohnerin gut beobachten
• Beobachtungen dokumentieren
• Blickkontakt halten
• Kurze klare Fragen laut sprechen
(wiederholen)
• Fr. Zeit zum Antworten geben
• auf verbale und nonverbale Äußerungen achten




Problem5.

P: Bewohnerin äußert ihre Schmerzen nicht.
E :? ????
S :? ?????
R :? ???


Ziel

• Schmerzfreiheit

Maßnahme

• Bew. gut beobachten, auf kleinste Äußerungen achten:
- Gesichtsausdruck (grimassieren )
- Verbale Lautäußerungen (unverständlich,
schluchzen)
- Körperhaltung (angespannt)
- Atmung
• BESD ( Schmerzerfassung für Demente) = 4
Jeden Monat evaluieren.




Problem6.

P: Bew. Kann die Medikamente nicht selbst. Einnehmen/ verabreichen.
E: siehe Diagnosen --> Demenz
S: wegen situativer Desorientiertheit
R: Bew. nimmt bereitwillig Medikamente an.


Ziel

• regelmäßige Einnahme der Medikamente


Maßnahme

• regelmäßige Medikamentengabe FD, SD,
• Montags werde Medikamente vom FD gestellt.
Zuletzt geändert von Tomek86MH am Di 7. Jun 2011, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.



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agidog
Beiträge: 895
Registriert: Mi 15. Apr 2009, 11:31

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von agidog »

Hi

Hab jetzt nicht alles gelesen, aber ich würde kontrollieren, dass die Brille auch geputzt ist :D

LG agidog


Wer mein Schweigen nicht versteht, versteht auch meine Worte nicht


Viele Menschen sind zu gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun (Orson Welles) 8)

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Kati123
Beiträge: 1707
Registriert: Sa 28. Jul 2007, 14:25

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Kati123 »

Vielleicht irre ich mich, aber Hörgerät einsetzen ist in meinen Augen kein Ziel, sondern eine Maßnahme...

Schreibst du das für die Schule ? In der Praxis gehört in deine Maßnahme nämlich noch viel mehr... wer macht was, wann, wie oft, in welcher Form...immer handlungsleitend...

BSP:

PFK kontrolliert im FD & SD die Funktionstüchtigkeit des Hörgerätes durch ...
Hörgerät wird durch PK 2 wö. ( Di & Do ) abends in folgende Reinigungslösung gelgt und gereinigt...

Jede PK die deine Pflegeplanung liest muss danach wissen, was sie wann wie oft und mit was zu tun hat.

Schulen wollen das so nicht, aber für die Praxis solltest du dir das angewöhnen ( MDK - Anforderung )

PS: es macht immer Sinn eine kurze Zusammenfassung der Bewohnersituation vorweg zu geben, vielleicht fällt dem Einen oder Anderen noch mehr dazu ein... so sehe ich ja nur, was du geplant hast, habe aber den Bewohner nicht "vor Augen".. verstehst du ?
Zuletzt geändert von Kati123 am Fr 3. Jun 2011, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: wat vergessen, sorry


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*Angie*
Beiträge: 5490
Registriert: Sa 17. Jun 2006, 15:54
Beruf: Mensch & ex. AP

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von *Angie* »

Hallo Tomek,

Du weißt aber schon, dass zu Kommunikation weitaus mehr gehört als
"sehen, hören und sprechen"?
Eine gute Anamnese ist erstmal das A und O einer guten Grundlage für eine Pflegeplanung.

Schau mal hier rein: http://forum.pflegenetz.net/showthread. ... egeplanung
P: Fr. kann nicht mit anderen Personen kommunizieren
Kann sie das ALLES wirklich gar nicht und überhaupt nicht?
Oder kann sie eben nicht hören, nicht sprechen und sieht schlecht?

Ich hätte da vieles zu verbessern, habe aber jetzt grad keine Zeit. Setze mich heute abend oder morgen daran und schreibe Dir dann gerne noch was dazu.

"soll" hören können ist ein Wunsch.
Ein Ziel muss realistisch und mit geeigneten Massnahmen umsetzbar sein und wird immer in "IST"-Form formuliert (zB Fr. XY Hörfähigkeit ist verbessert).

Unser Dozent hat mal ganz flapsig gesagt:
"Eine Pflegeplanung muss so geschrieben sein, dass selbst die Putzfrau im Notfall die Planung aufschlagen kann und weiß, was zu tun ist"
Off-Topic:

@Kati .... dolles Zitat


» Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in einer Garage steht. « (Albert Schweitzer)

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Kati123
Beiträge: 1707
Registriert: Sa 28. Jul 2007, 14:25

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Kati123 »

"soll" hören können ist ein Wunsch.
Ich würde das so auch nicht formulieren. Versuchs doch mal mit ...

... kann ihre Umwelt akkustisch wahrnehmen...
... kann Gesagtes akkustisch wahrnehmen...

Grund: hören kann sie ja noch, wenn auch nur schwer... Ziel ist ja, dass sie das, was ihr gesagt wird auch akkustisch versteht ohne dass man schreien muss bzw. dass ihre Lebensqualität gesteigert wird, wenn sie Umweltgeräusche wieder wahrnimmt... sowas könnte z.b. auch in den Bereich " für eine sichere Umgebung sorgen "... als Verweis ( würde ich nun nicht als eigenständiges Problem nehmen.
Eine gute Anamnese ist erstmal das A und O einer guten Grundlage für eine Pflegeplanung.
Bingo... und ich erinnere nochmal an die Beschreibung der Bewohnersituation, damit sich die Mitlesenden auch ein Bild von der Dame machen können. Ich wiederhole mich, ich glaub ich werde alt...
Off-Topic:

@ Angie: Ja, war so passend... :D


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Benutzer 1685 gelöscht

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Tom....,

Stell dir vor, ich komme in deine Einrichtung und soll diese BW versorgen. Glaubst du, ich könnte sie nach ihren persönlichen Wünschen versorgen?


Für mich fehlen wichtige Informationen. Es ist nicht ersichtlich, in welchem Lehrjahr du bist, deshalb mache ich es mal an einem Beispiel fest.
Problem:
1.
P: Fr. kann nicht mit anderen Personen kommunizieren
E: das sie wegen ihrer Schwerhörigkeit
S: schlecht hört

R:
Ich würde es so formulieren:

P: Gefahr der sensorischen Deprivation (denn das ist ja das eigentliche Problem das aus den beiden Problemen entsteht.
E: Hörminderung (bds?), Sehminderung (was hat sie grauer/grüner Star?)
S: hier solltest du genau beschreiben wie sich das schlecht hören und sehen für die BW auswirkt.
Beispiele:
versteht Gesagtes oft falsch.
füllt Lücken mit dem, was sie glaubt (hier besondere Vorsicht, schlechtes hören ist oft Auslöser für Wahnvorstellungen).
Kann Unterhaltungen mit mehr als 2 Personen nicht folgen.
hört trotz Hörgeräten sehr schlecht (sind diese mal überprüft worden, wurden die Ohren mal ausgespült?)
versteht nur kurze, einfache Sätze.
etc.

Dasselbe gilt eigentlich auch für die anderen genannten Probleme. Du solltest das eigentliche Problem besser beschreiben.

Bei dem Problem, dass sie ihre Wünsche nicht mehr verbal äussern kann, fehlt die nonverbale Kommunikation, dies ist eine Ressource.

Generell fehlen persönliche Rituale, die ihr sicherlich mit dieser Frau macht.

Auch ist mir aufgefallen, dass ihr die Hörgeräte nur einsetzt, wenn ihr mit ihr kommuniziert, warum?
Off-Topic:

Hallo Kati,
[quote]Schulen wollen das so nicht, aber für die Praxis solltest du dir das angewöhnen ( MDK - Anforderung )[/quote]


Schulen wollen es doch in der Regel sehr viel ausführlicher als wir es in der Praxis schreiben, so ist zumindest meine Erfahrung. Lediglich, kommt es noch auf das Ausbildungsjahr an.
Sophie
Zuletzt geändert von Benutzer 1685 gelöscht am Fr 3. Jun 2011, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.



thorstein
Beiträge: 1068
Registriert: So 2. Sep 2007, 01:41

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von thorstein »

Was bedeutet:
P:
E:
S:
??

Muss oder darf (wie`s beliebt) schon länger keine Planungen mehr schreiben.

Mein Anspruch war immer der, dass die Planung auch von einer Pflegekraft verstanden werden kann, die diese Bewohnerin nicht kennt.
Wenn ich die Eingangsplanung nach diesem Kriterium beurteile, bringt sie mir recht wenig:

Wie hört die Frau mit Hörgerät: schlecht, gut, ausreichend?
Wie sieht die Frau mit Brille?
Worin liegt das eigentliche Kommunikationsproblem? Demenz? Dann wäre das doch Problem 1?
Kann sie aufgrund der Demenz die Brille nicht selbst aufsetzen und die Hörgeräte einsetzen?
Usw.
Eine Verbesserung traue ich mir nicht zu, weil ich die Frau nicht kenne.
Der Hinweis auf ein möglicherweise unzureichende Anamnese scheint mir auch richtig zu sein.



Benutzer 1685 gelöscht

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo Thorstein,

das PESR-Schema wird zur Zeit vom MDK verlangt und auch an einigen Schulen bereits gelehrt.

P = Problem z.B. Dekubitusgefahr
E = Ethiologie/Ursache z.B. Bewegungseinschränkung nach Apoplex mit Hemiparese rechts
S = Symptom (wie äussert sich das Problem) z.B. Bewegungsmangel, sitzt überwiegend im Rollstuhl, ist ortsfixiert. Kann seine Lage im Bett nicht verändern.

R = Ressource z.B. kann am Tag Microlagerungen im Rollstuhl selbst vornehmen.


LG
Sophie



thorstein
Beiträge: 1068
Registriert: So 2. Sep 2007, 01:41

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von thorstein »

Vielen Dank.

Muss mich mal bei unseren Auszubildenden oder Frischexaminierten schlau machen.



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Kati123
Beiträge: 1707
Registriert: Sa 28. Jul 2007, 14:25

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Kati123 »

Off-Topic:

[quote]
Schulen wollen es doch in der Regel sehr viel ausführlicher als wir es in der Praxis schreiben, so ist zumindest meine Erfahrung. Lediglich, kommt es noch auf das Ausbildungsjahr an.[/quote]

Wat habt ihr bloß alle für tolle Schulen ? Wir haben im Umkreis 8 Schulen und fast alle kannst du in der Pfeiffe rauchen... die hier vor Ort hat keinen Plan von Pflegeplanung, die unterrichten noch nach ATL... die anderen akzeptieren die Planungen der Häuser nicht, stänkern nur rum obwohl sie unsere konzepte gar nicht kennen *grmpf* :eek:


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Benutzer 1685 gelöscht

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Off-Topic:

Hallo Kati,

bei uns ist leider das andere Problem. Die wollen jeden Finger einzeln beschrieben haben. Solche Planungen haben oft 40-50 Seiten. Sie sind garantiert handlungsanweisend, aber leider völlig praxisfremd, denn wer liest denn sowas, und für Pflegehelfer und Praktikanten ist es wohl eine noch grössere Herausforderung.

Nach ATL wird bei uns schon seit Jahren nicht mehr geschrieben.
LG
Sophie



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Tomek86MH
Beiträge: 217
Registriert: Mo 7. Jul 2008, 00:51

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Tomek86MH »

Vielen Dank für eure große Anteilnahme bei der Hilfe meine Pflegeplanung so optimal wie möglich zu schreiben.

Hier noch paar Fragen von mir:

1. Wenn die Bew. die Zunge rausstreckt und dann lacht, ist dieses Zunge rausstrecken für irgendetwas gut?

2. Soll zu jedem Problem die Maßnahme dokumentieren eingetragen werden?

3. In welches ABEDL gehört Medikamentengabe?

4. Werden Probleme / Maßnahmen nach Wichtigkeit sortiert?

5. Ist es hier erlaubt um Hilfe zu fragen, und Sachen über einen Bewohner zu schreiben? Auch wenn man keinen Namen nennt, ist es verboten? Oder darf man halt nur ausgedachte Bew. beschreiben mit typischen Problemen?


Hier antworte ich mal auf eure Fragen:

1. Schreibst du das für die Schule ?
- Ich schreibe es für die Schule und Praxis.

2. Kann sie das ALLES wirklich gar nicht und überhaupt nicht?
- Sie ist Dement und natürlich hat die Dame noch Ressourcen, aber Kommunikation ist halt in allen Richtungen sehr eingeschränkt.

3., nicht sprechen ?
- Sie kann sprechen, aber halt sehr wenig, sagt nur Ja/ nein. Oder schweigt ganze Zeit auch wenn man etwas fragt, manchmal hat man halt Glück und sie antwortet. Auch auf Frage wie es ihr geht kann sie antworten, meistens sagt sie dann gut, dies aber auch nicht immer und schweigt einfach. Mit dem Kopf nicken tut sie manchmal als Antwort z.B. wenn man ihr sagt man wird sie jetzt in den RS setzen nickt sie, manchmal hat sie dabei auch etwas angst. Aber das sie reagiert ist auch nicht regelmäßig.

4. Hörminderung (bds?)
- Ja sie hört Beidseitig schlecht

5. Sehminderung (was hat sie grauer/grüner Star?)
- Sie sieht halt aus Altersursachen schlecht. Wie sie sieht kann ich leider nicht wissen, habe nicht ihre Augen. Sie schaut immer wieder mal interessiert aufs Fernsehn oder aus dem Fenster. Guckt auch einen ins Gesicht und wenn man Essen anreicht, macht sie auch den Mund auf, nicht immer aber sie kann es.


6. Generell fehlen persönliche Rituale, die ihr sicherlich mit dieser Frau macht.
- Was meinen sie mit Ritualen? Wenn man z.B. die Zunge rausstreckt, macht die Dame dies nach und lacht dann sehr, ist dies so ein Ritual. Aber für was ist das eigentlich wirklich gut? Außer halt ein fröhlicher Moment.

7. Auch ist mir aufgefallen, dass ihr die Hörgeräte nur einsetzt, wenn ihr mit ihr kommuniziert, warum?

-Nein natürlich setzen wir das Hörgerät morgens ein und holen es halt zur Mittagsruhe raus und nachts zum schlafen. Ok ehrlich gesagt wird das Hörgerät auch öfters mal raus gelassen, aus Zeitgründen oder warum auch immer. Aber auch mit dem Hörgerät merkt man nicht unbedingt eine Hörverbesserung. Hörgerät hält im Bett auch nicht so gut, da sie auch noch die Sauerstoffbrille trägt und ihre Seh-Brille, dann noch das Hörgerät ums Ohr hängen ist schwierig. Manche MA sagen man darf sie nicht aufs Ohr legen da sie dann durch HG und so rot wird, habe ich noch nicht bemerkt, als Schüler wiedersprechen kommt nicht so gut an, und es kommt mir vor das die MA wenn sie eine Meinung haben sind die überzeugt sie haben recht und akzeptieren Wiederspruch nicht, eher bekommt man ein negative Meinung von denen.

8. Worin liegt das eigentliche Kommunikationsproblem? Demenz? Dann wäre das doch Problem 1?

-Ja die Demenz ist wohl das Kommunikationsproblem, aber schlechtes Hörvermögen, schlechte Sehkraft sind halt auch starke Ursachen dafür.

9. Kann sie aufgrund der Demenz die Brille nicht selbst aufsetzen und die Hörgeräte einsetzen?
- Richtig, Hörgerät kann sie ganz sicher nicht selber aufsetzen. Die Brille aufsetzen kann sie vielleicht versuchen, da sie ihre Hände ja einigermaßen Bewegen kann, sie müsste es mit der linken Hand machen, da sie seit kurzem eine Kontraktur in der rechten Hand hat, aber vielleicht klappt’s auch mit dieser Hand. Sie weiß vielleicht von jahrerlangen Benutzung der Brille Bescheid das diese auf die Ohren drauf gehängt wird, eigentlich fällt der Bew. schwer die arme so zu heben, beim anziehen geht dies ja auch schon schwierig, aber versuchen würde sie sich diese aufzusetzen, sie bräuchte dann aber wohl Unterstützung dies um die Ohren zu hängen, Problem wäre das Hörgerät oder Sauerstoffbrille rausfallen würden. Aber PP ist ja dann da zur Hilfe.



Benutzer 1685 gelöscht

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Benutzer 1685 gelöscht »

Hallo,

1. Na es ist ungewöhnlich, aber wenn sie dadurch zu euch vertrauen fasst, könnte es ein Ritual der Kontaktaufnahme werden.
Wir hatten beispielsweise mal eine Dame die immer die Zunge bis an die Nasenspitze streckte und dann lachte, wenn nichts anderes mehr funktioniert, wieso nicht?

2. Ja natürlich, zu jedem Problem gibt es doch eine Massnahme, die ihr macht. Wichtig sind auch die potentiellen Probleme, wie z.B. Dekubitusgefahr.

3. Wie habt ihr es denn in der Schule besprochen? Medikamentengabe gehört ins ABEDL 11 (Sicherheit). Es gibt aber auch Schulen/Einrichtungen die es im ABEDL 3 (vitale Funktionen) einordnen.

4. Ich denke, das ergibt sich automatisch, weil das was am prägnantesten ist beim Schreiben zuerst einfällt. Aber vorgegeeben ist das nicht.

5. es darf kein Rückschluss auf den BW möglich sein. Du kannst das Problem beschreiben, aber eben ohne Namen, Ortsangaben, etc.

Sophie



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Kati123
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Registriert: Sa 28. Jul 2007, 14:25

AW: Pflegeplanung : Kommunizieren können

Beitrag von Kati123 »

Ich war gerade mit unserer Azubine bei einer Pflegeplanungsfortbildung bevor ich gekündigt hab und da wurde nochmal vermehrt darauf gepocht, dass wir uns nicht so auf die AEDL versteifen sollen. Wir machen es z.b. auch so, dass wir schauen, wo genau die Medikamentengabe zum Problem wird. Entweder Du arbeitest mit Verweisen ( wir setzen kleine Reiter --> EDV und verweisen auf das Hauptproblem ) oder Du machst Dir eine kleine Hierarchie. Bei Dementen würde ich das wie sophie schon sagte immer unter "Sicherheit" nehmen, es gibt aber auch andere Krankheitsbilder, da würde ich es unter anderen Punkten einordnen ( z.b. Vitale Funktionen oder aber auch Ruhen und Schlafen / essen und trinken... je nach Problemgewichtung halt ).
Off-Topic:

Ich persönlich halte eine völlig überladene Pflegeplanung für kontraproduktiv, bring die wichtigsten Dinge rein. Man kann es auch übertreiben. Schau auf ihre Hauptprobleme und plane diese sehr ausführlich.


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